Im Comic „Das Schweigen hat nun ein Ende“ geht es um fehlende Informationen für Eltern, für Personen, die vielleicht ihr Geschlecht hinterfragt haben, sowie für jene Berufe, die das Leben von Intersexuellen beeinflussen. Ziel dieses Comics ist es, das Bewusstsein zu erhöhen und einen Dialog zu beginnen, Einblicke in dieses Thema zu fördern, die Eltern von intersexuellen Kindern zu stärken, ihre Erfahrungen zu teilen, die Autonomie des Körpers und die Integrität in der Kultur zu fördern, Expert*innen aus verwandten Fachbereichen zu helfen, inklusiver zu agieren und ihr Bewusstsein bezüglich der Existenz intersexueller Personen zu erhöhen und sie dazu zu bringen, ihre Bedürfnisse und Rechte mehr zu achten.
Die Comic-Autorinnen Jana Adamovic, Dragana Radanovic, Danica Jevdovic i Ana Milojkovic Omi, Mitglieder der Vereinigung „Stripoteka“, haben in vier Geschichten das Leben von Intersexuellen verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft und Lebensumstände erzählt, wobei sie das Thema des Comics mannigfach und vielschichtig erläutern.
© Jana Adamovic
Jana Adamovic ist die Autorin der ersten Geschichte in diesem Comic-Album: „Die Geschichte, an der ich gearbeitet habe, handelt von Eltern, die nach der Geburt ihrer Kinder erfahren, dass ihre Babys intersexuell sind, wodurch sie in die Situation versetzt werden, schwerwiegende Entscheidungen treffen und später mit den Folgen dieser Entscheidungen leben zu müssen. Da ich auch selbst Mutter bin, habe ich mich während der Arbeit an diesem Comic zutiefst in die einzelnen Figuren hineinversetzt, um den Leser*innen ihre Lebensbezogenheit vermitteln zu können.
© Dragana Radanovic
Dragana Radanovic über die Herausforderungen bei der Arbeit an diesem Comic: „Obwohl ich mit meinen Student*innen an der Fakultät oft an Geschichten arbeite, bei denen die Themen Identität und Geschlechtsidentität im Mittelpunkt stehen, war dies das erste Mal, dass ich an einem Comic über eine intersexuelle Person arbeite. Die größte Herausforderung war die Darstellung der ungemein großen Zerbrechlichkeit und unermesslichen Kraft, die gleichermaßen in der Hauptprotagonistin stecken. Wir hoffen, die Leser*innen werden beide Seiten dieser Comicfigur erkennen und verstehen können, wie viele unsichtbare Herausforderungen und Barrieren vor jene gestellt werden, die es sich nicht ausgewählt haben, in was für einem Körper sie geboren wurden“.
© Danica Jevdovic
Danica Jevdovic hat an der Geschichte über ein Ehepaar gearbeitet, das versucht, ein Kind zu bekommen und dabei mit Problemen konfrontiert wird. Über ihre Erfahrungen bei diesem Projekt sagt sie: „Ich hatte die Gelegenheit mich mit einem mir bis dahin unbekannten Thema vertraut zu machen, das intersexuelle oder intergeschlechtliche Personen betrifft. All diese Geschichten sind uneingeschränkt menschlich und können jedem passieren. Die Bedeutung dieses Projekts besteht in der Zerschlagung falscher Vorstellungen darüber, was intergeschlechtliche Varietäten sind“.
© Ana Milojkovic Omi
Ana Milojkovic Omi bezieht sich auf die Worte von Gene Rodenberry, des Autors der Kultserie „Star Trek“, der sich selbst einmal die Frage gestellt hat - wenn wir nicht lernen, die zwischen uns bestehenden Unterschiede zu akzeptieren, wie werden wir uns dann mit der endlosen Viefalt auseinandersetzen, die im Weltall auf uns zu kommt. „Ich hoffe, dass unsere Kunst es schafft, einige dieser Grenzen aufzulösen und durch ihre Empathie dieses Thema jenen Menschen näherzubringen, die sich damit bislang niemals auseinandersetzen mussten. Sie soll auch für jene Menschen relevant sein, die solche Geschichten brauchen“, schlussfolgert Ana Milojkovic.