ARCHIPELAGO ist eine ortsspezifische Archivplattform f�r den �ffentlichen Raum im postjugoslawischen Kontext, die Sammlungen von Kriegszeugnissen zusammenf�hrt. Drei�ig Jahre nach den Kriegen, die zum Zerfall Jugoslawiens f�hrten und darauf folgten, bieten viele engagierte Archivinitiativen kollektiv einen wichtigen multiperspektivischen Blick auf die j�ngste Geschichte der Region. Aber sie kommen nur selten zusammen und haben oft mit Repression in ihrem jeweiligen lokalen Kontext zu k�mpfen. Hier setzt ARCHIPELAGO an, indem es ein Smartphone in ein leicht zug�ngliches arch�ologisches Ger�t verwandelt, das unabh�ngig von lokalen politischen Beschr�nkungen eine Vielzahl von Archivstimmen zusammenbringt. Historische audiovisuelle Dokumente, die mit GPS-Daten versehen sind, werden �ber eine Augmented-Reality-App (AR) verf�gbar sein. Vielf�ltige Archivbest�nde k�nnen an Orten, mit denen sie verkn�pft sind, topografisch und interaktiv zug�nglich gemacht werden und niedrigschwellig erlebbar sein. Das digitale Kunst- und Forschungsprojekt verbindet verschiedene Archivinitiativen, die die Technologie der AR als praktische, partizipative Archivierungspraktiken im postjugoslawischen Raum erforschen. Es wird einen sorgf�ltig kuratierten, multiperspektivischen Blick auf die j�ngste Geschichte der Region bieten, der die Interaktion des Publikums �ber eine mobile AR-App, ein Website-Archiv sowie begleitende �ffentliche Veranstaltungen wie Ausstellungen, Workshops und Filmvorf�hrungen in Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Kroatien sowie international f�rdert.

Gemeinsam mit den Archivierungs- und Forschungspartner*innen erkundet ARCHIPELAGO in jeder Stadt verschiedene ortsspezifische Situationen und Darstellungsmethoden, durch die Material kuratiert und in der Augmented-Reality-Welt verf�gbar gemacht wird. In Belgrad (Serbien) wird eine Sammlung zur kritischen Reflektion �ber den "Generalstab" aufgebaut, das ehemalige milit�rische Hauptquartier der Jugoslawischen Nationalarmee (JNA), das w�hrend der NATO-Bombardierungen (1999) zerst�rt wurde. In Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) liegt der Schwerpunkt auf Mikrogeschichten, visuellen Sammlungen aus verschiedenen Stadtvierteln und �ffentlichen R�umen, die eine wichtige soziale Rolle in Sarajevo spielen, einschlie�lich des Lebens w�hrend der Belagerung (1992 - 1996). In Mostar (Bosnien und Herzegowina) wird der Fluss Neretva als �flie�endes� Archiv des Krieges im Zusammenhang mit der Stadt und einer arten�bergreifenden Gesellschaft, die in der toxischen und zerst�rten Nachkriegsumgebung lebt, untersucht. In Prizren (Kosovo) ist die Sammlung eines Amateur-Videofilmers, der Proteste, �ffentliche Veranstaltungen und die sich wandelnde Stadtlandschaft von Prizren vor und w�hrend des Krieges dokumentiert hat, Ausgangspunkt, um weiteres vergleichendes Archivmaterial zu sammeln.

Das Kriegsarchiv des Friedenszentrums in Mostar

� Armina Pilav

Digitales Kunst- und Forschungsprojekt
Archipelago

ARCHIPELAGO ist eine ortsspezifische Archivplattform f�r den �ffentlichen Raum im postjugoslawischen Kontext, die Sammlungen von Kriegszeugnissen zusammenf�hrt. Drei�ig Jahre nach den Kriegen, die zum Zerfall Jugoslawiens f�hrten und darauf folgten, bieten viele engagierte Archivinitiativen kollektiv einen wichtigen multiperspektivischen Blick auf die j�ngste Geschichte der Region. Aber sie kommen nur selten zusammen und haben oft mit Repression in ihrem jeweiligen lokalen Kontext zu k�mpfen.

MEHR ZUM PROJEKT
PROJEKTPARTNER*INNEN
BILDERGALERIE
F�RDERER

MEHR ZUM PROJEKT

Projektleitung:
Simone Voigt, Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina

Projektassistenz:
Ajla Elj�ani-Arnautlija, Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina

K�nstlerische Leitung:
Armina Pilav (Un-War Space Lab), Brac/Kroatien
Clarissa Thieme (Izmedju Nas / Between Us, Initiative f�r ein offenes Archiv), Berlin/ Deutschland & Sarajevo/Bosnien und Herzegowina

Armina Pilav Portrait

� Armina Pilav Armina Pilav ist Architektin, K�nstlerin, unabh�ngige Forscherin und P�dagogin und lebt auf der Insel Brac in Kroatien. Im Jahr 2016 erhielt sie das Marie-Curie-Einzelstipendium f�r ihre "Un-war Space"-Forschung. Armina kultiviert experimentelle R�ume, indem sie transmediale Formen, nat�rliche Lebensr�ume, Psychor�umlichkeit, radikale Beobachtungen und feministische Theorie einsetzt, um die �kologie des Krieges und die toxische Transformation von Architekturen, Fl�ssen, Land, der Gesellschaft und arten�bergreifend aufzudecken. Sie ver�ffentlicht in Zeitschriften und akademischen Journalen und stellt regelm��ig aus.

Clarissa Thieme Clarissa Thieme ist eine in Berlin lebende Filmemacherin und K�nstlerin. Sie arbeitet mit Film, Performance, Text und Installation, wobei sie dokumentarische und fiktionale Methoden kombiniert, um Prozesse der Erinnerung und der sozialen �bersetzung sowie die M�glichkeiten eines "lebenden Archivs" als gemeinschaftliches Gut zu untersuchen. Thieme besch�ftigt sich h�ufig mit subjektiven Zeugnissen im Kontext kollektiver Traumata und deren Rekonstruktion mit technischen und juristischen Mitteln, um die Br�che zwischen den Sprachen der individuellen Erinnerung und ihrer historischen Objektivierung aufzusp�ren. Ihre Praxis ist forschungsorientiert und verfolgt oft einen kollaborativen Ansatz. In Serien bilden viele ihrer Arbeiten Langzeitstudien, die sich �ber mehrere Jahre erstrecken. Seit Anfang der 2000er Jahre haben sie verschiedene k�nstlerische Projekte in den postjugoslawischen Raum gef�hrt, wo sie regelm��ig eng mit der Library Hamdija Kre�evljakovic Video Arhiv Sarajevo zusammenarbeitet und in j�ngster Zeit auch mit den Public Court Records des Internationalen Strafgerichtshofs f�r das ehemalige Jugoslawien (ICTY).

PROJEKTPARTNER*INNEN

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BILDERGALERIE

� Armina Pilav
� Armina Pilav
� Armina Pilav
� Damir Ugljen
� Clarissa Thieme in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Hamdija Kre�evljakovic Video Arhiv Sarajevo und Nedim Alikadic
� Clarissa Thieme in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Hamdija Kre�evljakovic Video Arhiv Sarajevo und Nedim Alikadic
� Clarissa Thieme in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Hamdija Kre�evljakovic Video Arhiv Sarajevo und Nedim Alikadic
� Clarissa Thieme in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Hamdija Kre�evljakovic Video Arhiv Sarajevo